Holzminden (red). Vor einem Jahr öffnete Sensoria – Haus der Düfte und Aromen seine Türen. „Heute zieht das Haus eine beeindruckende Bilanz: Rund 23.000 Besucherinnen und Besucher haben seit der Eröffnung die Ausstellung und begleitende Veranstaltungen erlebt“, sagt die Sensoria Geschäftsführerin, Barbara Richter. „Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz. Sensoria ist in kürzester Zeit zu einem festen Bestandteil der Kulturlandschaft Südniedersachsens geworden.“
Besonders stark vertreten sei die Zielgruppe 55+ gewesen, etwa bei Busreisen, Vereinsausflügen oder Fahrradtouren durch das Weserbergland. Auch Schulklassen würden immer mehr ihren Weg in das Erlebnishaus finden, erklärt Richter.
Die Dauerausstellung erhalte nach Angaben der Verantwortlichen von Sensoria von Gästen wie Fachleuten durchweg positives Feedback. Die Vielfalt der Themen, das moderne und interaktive Design der Ausstellung, Düfte zu erleben und insbesondere die Duftorgel würden die Besuchenden begeistern.
In einer internen, kontinuierlich laufenden Besucherumfrage würden 97 Prozent angeben, Sensoria weiterzuempfehlen. Auch auf Plattformen wie Google spiegelten die Bewertungen diese hohe Zufriedenheit wider. „Kritik gebe es kaum. Im Gegenteil: Anfänglich kritische Stimmen seien nach einem Besuch vom Haus begeistert gewesen. Als Anregung der Besuchenden werde häufig eine In-house-Gastronomie genannt“, führt Richter weiter aus.
Das Team blicke auf eine herausfordernde Zeit zurück
Das neue Haus beherberge eine einzigartige Ausstellung, der eine aufwendige Technik zugrunde liege. Alles habe zunächst gelernt und verstanden werden müssen – CMS-Systeme, Medien- und Dufttechnik, ein neues Kassensystem, neue Veranstaltungsformate hätten implementiert, Zulieferer und Experten gefunden werden müssen. Mittlerweile gebe es für den täglichen Ablauf bewährte Routinen, die den Arbeitsalltag erleichterten.
Veranstaltungen und Höhepunkte
Das erste Jahr sei von besonderen Programmen geprägt gewesen. Als Highlights würden unter anderem genannt:
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„Der Klang des Duftes“ – ein klassisches Klavierkonzert mit Duftinterpretation im Sensoria-Schaufenster
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der erste Kinder-Workshop „Dufte Kreativ-Ideen für Kids“ im Februar 2025
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die aktuelle Ausstellung „Olfactory Art“, die bereits neue Zielgruppen angesprochen habe und für Sensoria die Tür zur Geruchskunst-Szene geöffnet habe.
Sensoria habe sich mit einem mehrheitlich ausverkauften Eventprogramm in der Region als Veranstalter von Vorträgen, Workshops und Tastings verankert. „Das Interesse von Fernseh- und Radiostationen wie NDR, SAT.1, WDR, Kulturradio, Kulturspiegel sowie Interviews und Berichterstattungen in Fachmagazinen für Wirtschaft, Parfümerie und Architektur hätten uns überregionale Aufmerksamkeit geschenkt“, ergänze Ann-Katrin Otte, verantwortlich für Kommunikation. Zudem sei Sensoria als Titelmotiv für den „Tag der Architektur“ von der Niedersächsischen Architektenkammer gewählt und für Auszeichnungen wie den renommierten DAM-Preis des Deutschen Architekturmuseums sowie den Heinze Architektur Award nominiert worden.
Neben der Dauerausstellung seien es auch die persönlichen Erlebnisse, die das Haus besonders machten. „Die Möglichkeit, ein eigenes Parfüm zusammenzustellen, sei ein echtes Highlight. Viele Gäste bestellten ihren persönlichen Duft sogar nach – das zeige, wie nachhaltig die Erfahrung wirke“, so Dominique Bonnneau-Kaunath, Veranstaltungsmanagerin bei Sensoria.
Unterstützer und Förderer
Der Erfolg Sensorias beruhe, so die Verantwortlichen, auch auf großer Unterstützung. Symrise habe für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Eintrittskarten erworben und unterstütze das Haus mit Expertise und Düften. Darüber hinaus sei eine Kooperation und finanzielle Unterstützung mit dem Träger vereinbart worden. Diese beinhalte, dass Sensoria auch als Veranstaltungsort zur Verfügung stehe, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Für Gäste des Unternehmens gehöre ein Besuch bei Sensoria mittlerweile fest zum Programm in Holzminden.
Die OI-Glashütte habe Sensoria im exklusiven Design Glasflaschen in einer Limited Edition für den Sensoria-Shop geschenkt. Der Freundes- und Förderkreis Sensoria stehe finanziell wie auch durch persönlichen Einsatz das ganze Jahr über bei kulturellen Vorhaben zur Seite. Außerdem habe die finanzielle Unterstützung der Braunschweigischen Stiftung ermöglicht, den Dachgarten in einen Duftgarten umzugestalten.
Ohne diese Unterstützung – und die gemeinsame Überzeugung, mit Sensoria das bedeutende lokale Erbe Holzmindens als Wiege der Duft- und Aromenindustrie in einem Haus der Kultur und Erlebnisse sichtbar zu machen – wäre der Erfolg nach Aussage der Verantwortlichen nicht möglich gewesen. „Unser Dank gelte allen, die unsere Vision teilen und helfen, Sensoria zu einem einzigartigen Ort zu machen – unseren Gästen, die neugierig seien und mit ihrem Besuch über Riechen und Schmecken im Kontext von Geschichte, Kultur und Wissenschaft mehr erfahren könnten und zugleich über den bewussten wie unbewussten Konsum von Düften und Aromen zu lernen“, betone Barbara Richter.
Zukunftsperspektiven
Sensoria werde sich weiterentwickeln, heißt es. Für das kommende Frühjahr seien unter anderem regelmäßige öffentliche Führungen geplant, zudem werde an einem ergänzenden Ausstellungsthema intensiv gearbeitet. Auch das Veranstaltungsprogramm solle wieder Workshops, Tastings und Vorträge umfassen – ergänzt durch Angebote für Familien mit Kindern. Manches habe sich bewährt und werde deshalb wiederholt oder dauerhaft angeboten. So werde die „Dufte Kids“-Workshopreihe fortgeführt.
Zur stärkeren Verankerung der Ausstellungsinhalte sei die „Entdecker Tour“ für Kinder eingeführt worden. Ein Fragebogen führe die Kinder durch das Haus, ein Lösungswort könne mit den richtigen Antworten gefunden werden. Ursprünglich als Ferienangebot gedacht, sei dies nun ein erfolgreiches ganzjähriges Programm. Auch für den Dachgarten solle ein Erlebnismehrwert für Kinder entstehen.
Sensoria erreiche Fachleute
Das Interesse von Expertinnen und Experten sei bemerkenswert, so die Verantwortlichen. Unter anderem seien bereits der Verband der Chemiker und der Parfümeure im Haus gewesen, ebenso Geruchsforscherinnen von der TU Dresden und vom Kyoto Saga Art College. Auch Lehrkräfte der TH OWL aus dem Fachbereich Life Science Technologies, Duftkünstlerinnen und -künstler sowie Museumsleitungen anderer Häuser hätten Sensoria besucht. Der aktive Austausch werde stets gesucht, da solche Treffen wertvolle Impulse für Kooperationen lieferten und den Raum für Wissenstransfer erweiterten.
Ein Jahr Sensoria – Sonntag, 28. September 2025
Zum einjährigen Bestehen von Sensoria dürfe sich jeder Gast auf ein kleines Geschenk freuen. Geplant sei eine Duft-Geschenkaktion für jeden 25. Besucher, Kinder könnten selbstbemalte Lavendelsäckchen befüllen. Bei gutem Wetter solle es eine Sensoria-Bar im Außenbereich geben. Außerdem werde sich der Freundes- und Förderkreis Sensoria vorstellen. Ergänzend seien kostenfreie Führungen um 12 und 14 Uhr vorgesehen (begrenzte Plätze, Anmeldung erforderlich).
Foto: Stadtmarketing Holzminden GmbH